THOMAS KRÜGER als Sprecher
ANKE LUCKS Komposition & Posaune
POTSA LOTSA:
Silke Eberhard Altsaxophon
Patrick Braun Tenorsaxophon
Nikolaus Neuser Trompete
Gerhard Gschlößl Posaune
seit 09.09.2023 auch als Tentett, zusätzlich mit:
Jürgen Kupke Klarinette
Wolfgang Schmidtke Sopransaxophon
Matthias Muche Posaune
Matthew Bookert Tuba
Konzerte 2024
19.01. Frakzionen Festival Bielefeld
05.05. Schloss Britz Berlin Duoversion
05.07. Rudolstadt Festival
Konzerte 2023
15. 02. Kampnagel Hamburg
09.09. Peitz Tentett
16.09. Burg Klempenow Tentett
06.10. Uslar
16.10. Rheinsberg Tentett
Konzerte 2022
21. 04. Roulette, Brooklyn / NY
Konzerte 2021
28. 06. Cottbus
16.07. Leipzig
22.09. Berlin Zukunft am Ostkreuz
03.12. Riad / Saudi Arabien
04.12. Dschidda / Saudi Arabien
08. 12. Wuppertal
Konzerte 2020
27.04. Cottbus abgesagt
23.05. Wuppertal abgesagt
24.05. Bonn abgesagt
2019
01.02. Schleswig-Holstein-Haus Schwerin
23.02. „100 Jahre“ Bauhaus in Dessau, Eröffnungskonzert
2018
15.3. Leipziger Buchmesse Leipzig
21.04. Elbphilharmonie Hamburg
03.05. Literaturfestival Meran / Italien
26.08. Ilmenauer Jazztage
08.12. Sprengel Museum Hannover auf Einladung der Ernst und Kurt Schwitters Gesellschaft
2017
11.10. Gorki Theater Berlin
17.10.Stadtgarten Köln
30.10. Muffat München
31.10. Cabaret Voltaire Zürich
29.11. Museum Potsdam
2016
09.05. Uraufführung Theatertreffen Berlin
11.06. Jazzfestival in Peitz
16.09. Akademie der Künste Berlin
27.11. Weimar Mon Ami
Die Ursonate
100 Jahre später – eine Wiederaufführung
Die Welt spielt verrückt und die Kunst gibt dem Wahnsinn
eine Form. Vor 100 Jahren fanden sich in verschiedenen
europäischen Zentren Künstler und arbeiteten sich an
industrieller Revolution und gesellschaftlichen Konflikten
ab. Klassische Formen von Kunstverständnis reichten nicht
mehr aus. Sie mussten zertrümmert werden. Die Bewegung
trug den Geist des Irrationalen bis in die Welt. Kurt Schwit-
ters schuf mit der Ursonate ein globales Manifest der
Grenzüberschreitungen in künstlerisches Neuland.
100 Jahre später feiern wir Dada erneut. Diesmal deutsch –
deutsch vereint. Nach 40 Jahren getrennter Rezeption mit
kreativen Auseinandersetzungen unter unterschiedlichen
Vorzeichen wird das vereinte Deutschland von einer neuen
Realität eingeholt. 1986 rezitierte Thomas Krüger die Ur-
sonate im Rahmen einer Performance in Leipzig (‚Beiwerk‘
Film, Jörg Herold, courtesy by Galerie EIGEN + ART), schon
damals nahmen junge Kreative die Schwingungen eines
sich auflösenden Systems wahr und setzten sich mit dem
Irrationalen ihrer Umgebung auseinander. Aktuell verfällt
die Welt wieder in Aufruhr, wird chaotisch. Zerstörerische
Kräfte gewinnen zunehmend an Einfluss, Utopien geraten
gegen reaktionäre, rückwärtsgewandte Ideologien in die
Defensive. Mit der medialen Power des Rundfunks, des
Fernsehens, der Printmedien und mit der Urgewalt des Inter-
nets erleben wir eine Verwurstung von Botschaften und
Inhalten.
Die Ursonate scheint heute aktuell wie nie! Erstmalig musi-
kalisch bearbeitet, wird die Ursonate von dem Bläserquintett
Potsa Lotsa (Silke Eberhard, Patrick Braun, Nikolaus Neuser,
Gerhard Gschlößl, Anke Lucks) aufgeführt. Anke Lucks
schafft es mit dieser Bearbeitung, dem Kunstwerk eine
weitere schöpferische Facette hinzuzufügen. Der Text in der
Rezitation von Thomas Krüger, hat nichts an seiner Aussage-
kraft und Intensität verloren. Die aktuelle Aufführung gibt
dem Werk eine zeitübergreifende Dimension. Dadaismus
lebt und hat sein kreatives Potential, seine Aktualität, über
100 Jahre hinweg behalten. .
………………………. Götz Lehmann, 17. August 2017